Implantate

von Ihrem Zahnarzt Dr. Kiermeier in Landshut

Gruppe aus Personen verschiedener Altersgruppen sitzen lachend im Garten mit Implantaten

Mit schönen Zähnen fällt nicht nur ein Lächeln sehr viel leichter. Funktionstüchtige und schöne Zähne spielen für die Lebensqualität eine wichtige Rolle. Sprechen, Essen und Lachen – wer dies unbeschwert tun will, muss sich auf seine Zähne verlassen können, auch und gerade wenn es die »Dritten« sind. Zahnersatz sollte genauso gut funktionieren wie die eigenen Zähne, mindestens so gut aussehen und möglichst nicht zu erkennen sein.

Mit herkömmlichem Zahnersatz lässt sich dieser Wunsch jedoch nicht immer erfüllen. Zum Glück gibt es Implantate. Sie sind seit 1982 wissenschaftlich als bewährtes Verfahren anerkannt und jährlich werden in Deutschland ca. 500.000 Stück in den Kieferknochen eingesetzt. Egal ob Sie einen oder mehrere Zähne verloren haben, das Ergebnis wird aussehen und sich anfühlen wie Ihre eigenen Zähne. Ihre neugewonnene Lebensqualität wird Ihnen Grund zum Lächeln geben und Sie werden mit neuem Selbstvertrauen Ihr Leben genießen können. Welche Möglichkeiten Zahnmplantate bieten, wollen wir Ihnen im Folgenden aufzeigen.

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • Implantate ersetzen Zähne, als ob es Ihre eigenen wären.
  • Man muss keine gesunden Zähne abschleifen wie bei einer Brücke.
  • Zahnimplantate geben mehr Sicherheit beim Reden und Lachen.
  • Sie können wieder alles essen, da Zahnersatz mit Implantaten absolut stabil ist.
  • Sie haben ein besseres Geschmacksempfinden als bei Prothesen.
  • Sie haben keine Speisereste mehr unter der Prothese.
  • Es gibt keine Prothesendruckstellen mehr.

Was sind Zahnimplantate?

Implantate sind meist schraubenförmige künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik (Zirkonoxid), die in den Kieferknochen eingepflanzt werden, um verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Implantate übernehmen die gleiche Funktion wie die eigenen Zahnwurzeln, da sie direkt mit dem Knochen verwachsen.

Der Aufbau des Implantats orientiert sich an dem einer Zahnwurzel und eines Zahns

Ein Implantat besteht aus dem eigentlichen Implantatkörper, welcher in den Kieferknochen eingebracht wird. In den Implantatkörper eingeschraubt wird der Aufbau, der dann den eigentlichen Zahnersatz in Form einer Krone, eines Brückenankers oder herausnehmbaren Zahnersatzes trägt.

Aufbau eines Implantats von oben nach unten Zahnersatz, Brückenstück und Implantatkörper

Bei Keramikimplantaten bestehen materialbedingt Implantatkörper und Aufbau meist aus einem Stück.

Das Keramikimplantat besteht ohne der Implantatkrone aus einem Stück

Welche Vorteile bieten Implantate?

Grundsätzlich dienen Zahnimplantate dem Erhalt von Kieferknochen. Durch ein Implantat und den darauf befestigten Zahnersatz wird der Kieferknochen ähnlich wie durch einen eigenen Zahn belastet. Dies erhält den Knochen, während zahnloser, unbelasteter oder durch schlecht sitzende Prothesen belasteter Knochen abgebaut wird. Wenn Knochen abgebaut wird, werden auch Lippen und Wangen nicht mehr so gestützt, was ein Einfallen der Weichgewebe unter vermehrter Faltenbildung zur Folge haben kann.

Ersatz eines einzelnen Zahnes

Geht ein Front- oder Seitenzahn verloren, kann er durch eine implantatgetragene Krone ersetzt werden.

Der erste Backenzahn auf der rechten Seite des Oberkiefers fehlt
Implantat wird in die Stelle des fehlenden Zahns gesetzt
Zahnersatz wird auf das Brückenstück das im Implantatkörper steckt gesetzt
Implantat vervollständigt wieder den Oberkiefer

Die Alternative hierzu ist eine Brücke, wobei die beiden der Lücke benachbarten Zähne als Brückenanker überkront werden müssen.

Der erste Backenzahn auf der rechten Seite des Oberkiefers fehlt
Zähne neben der Lücke werden abgeschliffen um als Halterung einer aus drei Zähne bestehenden Brücke zu dienen

Die Implantatkrone hat gegenüber der Brücke folgende Vorteile:

  • Erhalt des Knochen- und Zahnfleischprofils im Bereich des fehlenden Zahnes
  • dadurch natürlicheres und ästhetischeres Aussehen
  • besser zu reinigen
  • Erhalt der gesunden Zahnsubstanz an den Nachbarzähnen. Dieser Vorteil ist besonders bedeutungsvoll wenn diese Zähne eigentlich nicht überkronungsbedürftig sind.
  • Keine zusätzliche Belastung der Nachbarzähne. Dieser Vorteil ist besonders bedeutend, wenn diese Zähne bereits parodontal geschädigt sind.

Ersatz mehrerer Zähne:

Lücke über mehrere Zähne, die beidseits durch Zähne begrenzt ist (Schaltlücke):

Das Beste ist jeden fehlenden Zahn durch eine Implantatkrone zu ersetzen.

Kostengünstiger ist es jedoch die Lücke mit einer implantatgetragenen Brücke zu schließen. Die konventionelle Lösung ist wiederum eine Brücke mit eigenen Zähnen als Brückenanker, sofern dies aus statischen Gründen überhaupt möglich ist.
Die Implantatlösung hat hier die gleichen Vorteile wie bei der Einzelzahnlücke

Drei Implantatekörper werden im rechten vorderen Bereich des Unterkiefers verschraubt
Implantatkrone aus drei Zähnen wird auf den Implantatkörper gesetzt
Lachende junge Frau mit Implantaten

Lücke über mehrere Zähne, die nur einseitg von Zähnen begrenzt ist (Freiendlücke):
Das Beste ist wiederum jeden fehlenden Zahn duch eine Implantatkrone zu ersetzen:

Zahnloser Teil im linken hinteren Bereich des Oberkiefers
Drei Implantkörper im linken hinteren Bereich des Oberkiefers auf die Zahnkronen gesetzt werden sollen
Implantatkronen in Form von Backenzähnen werden auf den Implantatkörper gesteckt
Implantate vervollständigen den Oberkiefer restlos

Kostengünstiger ist jedoch der Ersatz der fehlenden Zähne durch eine implantatgetragene Brücke:

Implantate vervollständigen den Oberkiefer restlos

Ohne Implantate ist diese Situation nicht mehr duch festen Zahnersatz, sondern nur noch herausnehmbar zu versorgen:

Zahnersatz wird mit an anderer befestigen Zähnen fixierte Schienensystem gehalten

Zahnlose Kiefer:

Vollprothesen im zahnlosen Kiefer haben vor allem im Unterkiefer meist einen schlechten Halt. Einschränkungen beim Kauen harter Nahrung und häufige, schmerzhafte Druckstellen sind die Folge.

Vollprothese hinterlässt schmerzhafte Druckstellen im Unterkiefer

Es besteht die Möglichkeit, diese Prothesen herausnehmbar mit Zahnimplantaten im Kiefer zu verankern. Im Unterkiefer müssen hierzu mindestens 2, besser aber 4 Implantate eingebracht werden. Im Oberkiefer sind aufgrund der weicheren Knochenstruktur 6 Implantate nötig.

Vollprothese wird von 2 Implantaten im Unterkiefer mittels Druckknöpfen gehalten
Prothese wird von zwei Implantaten auf deren Verbindung gehalten
Prothese mit Führungsschienen wird von vier Implantaten auf deren Verbindungen gehalten
Älterer Mann mit Implantat freut sich einen Apfel essen zu können

Die Implantate verleihen den Prothesen einen sicheren Halt. Der feste Sitz verschafft Ihnen ein ganz neues, selbstbewusstes Auftreten und Sie können wieder alles kauen. Somit gewinnen Sie durch sicher und festsitzende „neue“ Zähne nicht nur Lebensfreude und Lebensqualität, sondern auch Gesundheit. Im Oberkiefer kann zusätzlich die Gaumenabdeckung entfallen, wodurch sich Geschmacksempfinden und Aussprache verbessern.

Bei völliger Zahnlosigkeit besteht bei ausreichendem Knochenangebot mit entsprechend vielen Implantaten auch die Möglichkeit festen, d.h. nicht herausnehmbaren Zahnersatz einzugliedern und somit höchste Ansprüche zu befriedigen. Im Oberkiefer sind hierzu 8 Zahnimplantate erforderlich, im Unterkiefer 4-6.

Fünf Implantate sind in den vorderen Bereich des zahnlosen Unterkiefers eingesetzt
In Form einer Schiene wird der Zahnersatz auf Implantate gesetzt
Der feste Zahnersatz ist nun im Unterkiefer fixiert
Älteres sorgenlos lachendes Paar mit Implantaten

Welche Voraussetzungen müssen für Implantate gegeben sein?

  • Implantate haben aus statischen Gründen eine Länge von durchschnittlich 8-12 mm und einen Durchmesser von 3,5-5 mm. Dies stellt an den Kieferknochen an der Implantationsstelle im Bezug auf Breite und Höhe gewisse Anforderungen. Bei nicht ausreichendem Knochenangebot ist es meist möglich, durch Knochenaufbau mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial entsprechende Verhältnisse zu schaffen.
  • Das Kieferwachstum muss abgeschlossen sein, weshalb das Mindestalter für eine Implantation 18 Jahre beträgt, während es nach oben hin praktisch keine Begrenzung gibt.
  • Eine Implantation sollte nicht durchgeführt werden bei:

    nicht eingestellter Zuckerkrankheit

    ständiger Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Blutgerinnungsmedikamenten und Biphosphonaten
    
schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen

    bei oralem lichen ruber planus
    
Bestrahlungstherapie an Kopf und Hals

    durch Krankheit oder Alter eingeschränkte Fähigkeit zur Mundhygiene
  • Ein hohes Risiko für einen Mißerfolg besteht bei:
    
starkem Rauchen

    übermäßigem Alkoholkonsum

    mangelhafter Mundhygiene

    starkem Knirschen und Pressen mit den Zähnen

Wie erfolgt die Implantation?

Vorbereitung:

Eine gute Mundhygiene sowie ein sanierter Gebisszustand sind absolute Voraussetzung; eine Parodontits (Link dorthin)muss unbedingt ausgeheilt sein.

Nach einer eingehenden Untersuchung und Beurteilung des Knochenangebots anhand von Kiefermodellen, Röntgenbildern und eventuell DVT Aufnahmen wird festgestellt ob eine Implantation bei Ihnen möglich und sinnvoll ist. In einem ausführlichen Beratungsgespräch wird Ihnen unser Behandlungsvorschlag erläutert, wobei auch stets Alternativen aufgezeigt werden. Sie werden sowohl über die Kosten als auch über mögliche Komplikationen und Risiken des geplanten Eingriffs aufgeklärt. Nach Ihrer schriftlichen Einwilligung ist der nächste Termin der Operationstermin.

Implantation:

In den allermeisten Fällen ist für den Eingriff eine lokale Betäubung ausreichend. Wenn sie als ängstlicher Patient darauf bestehen, kann die Behandlung aber auch in Vollnarkose durchgeführt werden.

Um den Kieferknochen frei zu legen wird das Zahnfleisch aufgeklappt
Bohrung wird mit kleinem Bohrer vorgebohrt und mit Kochsalzlösung gekühlt
Bohrung wird mit größerem Bohrer aufbereitet und mit Kochsalzlösung gekühlt

Durch Aufklappung des Zahnfleisches wird der Kieferknochen im Bereich der geplanten Implantationsstelle dargestellt. Unter Kühlung mit steriler Kochsalzlösung wird mit langsam drehenden Bohrern aufsteigenden Durchmessers das Implantatbett schonend aufbereitet. Dabei wird mit einer Bohrschablone und anhand von Röntgenbildern Richtung und Tiefe des Implantbetts kontrolliert.

Implantatkörper wird in das vorbereitete Bohrloch eingeschraubt
In den Kieferknochen geschraubter Implantatkörper mit aufgeklapptem Zahnfleisch
Geschlossene Einheilung des Implantatkörpers

Anschließend wird das Implantat selbstschneidend in den Knochen eingebracht. Zuletzt wird das Zahnfleisch über dem Implantat dicht vernäht, um ein ungestörtes Einheilen des Implantats zu ermöglichen (geschlossene Einheilung). Alternativ ist es in bestimmten Fällen auch möglich, dass das Implantat unter Verwenden einer höheren Verschlussschraube sofort durch die Schleimhaut ragt (offene Einheilung). Dieses Vorgehen erspart eine spätere Implantatfreilegung.

Offene Einheilung des Implantatkörpers

Bei Standardsituationen ist der Eingriff nahezu schmerzfrei und weit weniger unangenehm als z.B. die Entfernung eines verlagerten Weisheitszahnes. Die Operationsdauer beträgt bei einem einzelnen Implantat ca. 1 Stunde. Wir verwenden in unserer Praxis Titanimplantate des renommierten Herstellers STRAUMANN und CAMLOG. Auf Patientenwunsch und bei entsprechenden Voraussetzungen können aber auch Keramikimplantate aus Zirkonoxid des Schweizer Herstellers ZERAMEX eingebracht werden.

Nach der Implantation (Postoperative Phase):

Am Operationstag sind Schmerzen sicherlich zu erwarten, die sich aber durch Schmerzmittel leicht kontrollieren lassen. Eine Schwellung, welche am zweiten Tag nach der Operation ihr Maximum erreicht, ist ebenfalls normal. Nach 3-4 Tagen sind Sie in der Regel wieder voll einsatzfähig. Die Nahtentfernung erfolgt nach 8-10 Tagen.

Wie geht es nach der Implantation weiter?

Nun beginnt die Einheilungsphase. Darunter versteht man die Anlagerung von Knochen an die Implantatoberfläche mit dem Ziel des festen Verwachsens von Implantat und Kieferknochen. Dieser Prozess dauert je nach Knochenqualität im Unterkiefer 1,5-3 Monate und im Oberkiefer 3-6 Monate. War ein Knochenaufbau erforderlich, kann die Einheilzeit deutlich länger sein. Während der Einheilzeit darf das Implantat nicht belastet werden. Sollte es aus ästhetischen oder kaufunktionellen Gründen erforderlich sein, bekommen Sie für diesen Zeitraum ein Provisorium eingegliedert oder Ihr vorhandener Zahnersatz wird zu einem Provisorium umgearbeitet.

Sind die Zahnimplantate eingeheilt und belastbar, wird der geplante Zahnersatz angefertigt. Dies kann 2-4 Wochen in Anspruch nehmen.

Um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern, sind folgende Maßnahmen nötig:

  • Regelmäßige, halbjährliche Kontrollen
  • gute Zahnpflege
  • mindestens zweimal jährlich eine SOLO Prophylaxe(Link dorthin) oder professionelle Zahnreinigung (PZR)

Häufig gestellte Fragen bei Implantaten:

  • Wie lange halten Implantate?
    Implantate haben keine definierte Haltbarkeit. Bei guter Pflege und günstigen Umständen können sie ein Leben lang halten.
  • Wie hoch sind die Erfolgsaussichten bei Zahnimplantaten?
    Implantate haben eine 10 Jahresüberlebensrate von 90-95%
  • Was ist, wenn mein Körper das Implantat nicht annimmt?
    Entweder wird nach einer Wartezeit eine erneute Implantation vorgenommen oder man entscheidet sich für eine Lösung ohne Implantat
  • Wieso dauert die Behandlung so lange, können die Implantate nicht sofort mit Zahnersatz versorgt werde?
    Dies ist möglich, wird aber wegen der deutlich höheren Mißerfolgsrate in unserer Praxis nicht durchgeführt.